Fender Custom Shop ´57 Roasted Stratocaster
Wenn man dem Fender Custom Shop etwas nicht unterstellen kann, dann Stillstand. Oder war es Fortschritt? Na ja zugegeben, die Jungs haben es nicht leicht. Möglichst authentisch sollen sie sein, sich anfühlen und klingen wie die alten Originale aus den 50er und 60er Jahren und Optik und Bespielbarkeit dürfen auch nicht zu kurz kommen. Und wenn man sich die Custom Shop Time Machine-Series der letzten Jahre so ansieht, kann man eigentlich nur den Hut ziehen.
Manchmal scheint es den Custom Shop-Jungs aber gehörig in den Fingern zu jucken. So entstehen dann auch mal Kleinstserien, die sich hier und da von längt betretenden Pfaden entfernen, ohne das Ziel aus den Augen zu verlieren. Aus eben solch einer Serie stammt diese ´57 Custom Shop Roasted Strat, die sich zwar zweifelsohne an den alten Originalen orientiert, jedoch mit kleinen Zugeständnissen an die heutige Zeit eine Brücke in die Moderne schlägt.
Dies lässt sich besonders an dem kleinen Zusatz “Roasted” erkennen, das im Prinzip auf dem um 1980 in Finnland für die Möbelindustrie entwickelten “Thermo Treatment”-Verfahren basiert. Hohe Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeiten verändern die Struktur des Holzes, so dass es widerstandsfähiger und weniger anfällig für Schädlingsbefall wird. Ende der 1990er wurde das Verfahren in Finnland dann für Instrumentenhölzer verfeinert. Der erste, der so behandeltes Holz einsetzte und es im Jahr 2000 auf der Musikmesse in Frankfurt erstmals vorstellte, war Juha Ruokangas. Damals wenig beachtet ist es heute ein wesentlicher Bestandteil seines Erfolgs.
Fender macht sich für diese Serie eben dieses Verfahrens zur Nutze und das Ergebnis ist mehr als großartig. Denn bereits beim ersten Anspielen fällt etwas direkt auf: Diese Fender schwingt – und schwingt – und schwingt – und schwingt… Ob´s am “Thermo Treatment” liegt oder am geringen Gewicht der Strat ist schwer zu sagen. 2850 Gramm sind auf jeden Fall eine angenehme Ansage, vor allem für eine Esche-Strat.
Der etwas kräftigere Ahornhals verfügt, historisch korrekt, über ein ausgeprägtes “Soft V”-Profil, ist jedoch, historisch unkorrekt, mit einem 9,5″ Griffbrettradius und einem “Skunk Stripe” aus Ahorn ausgestattet. Die Optik ist auf den ersten Blick etwas ungewohnt, weiß aber durchaus zu gefallen. Die Bespielbarkeit des teilweise vom Lack befreiten und nun samtweichen Halsrückens ist gewohnt großartig.
Ausgestattet mit drei handgewickelten Singlecoils, genauer einem ´60 am Hals, einem ´65 in der Mittelposition und einem ´69 am Steg, ist diese Strat für alle Anforderungen gewappnet. Von Blues bis Rock liefert sie stets den richtigen Sound. Zumal sie mit der eher modernen Schaltung mit Greasebucket und Tone-Saver ein Stück flexibler ist.
Diese Fender stammt aus Sammlerhand und wurde nur wenig gespielt. Dementsprechend befindet sie sich in sehr gutem, absolut neuwertigem Zustand. Die Bünde zeigen ebenfalls keine Spielspuren. Im Lieferumfang ist neben dem G&G-Tweed Case das gesamte Case Candy sowie das Zertifikat enthalten.
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