Collings I-35 Deluxe
Es gibt große und mittelgroße Gitarrenhersteller, Firmen wie Gibson, Fender oder zum Beispiel PRS, die mit hohen Fertigungskapazitäten aufwarten und trotz einer auf Masse ausgelegten Fertigung durchaus hervorragende Gitarren herstellen. Es gibt aber auch Hersteller, die eher das Prädikat Gitarrenbauer tragen. Zu ihnen zählte zweifelsfrei der vor kurzem leider verstorbene Bill Collings. Ständig nach Perfektion strebend ging er beim Bau seiner Instrumente keine Kompromisse ein. Bis ins kleinste Detail durchdacht, entstehen seit 40 Jahren in Austin, Texas, hochwertigste Instrumente. Und bei all der Liebe zum Detail verwundert es nicht, dass gerade einmal um 1000 Gitarren von 50 Mitarbeitern hergestellt werden. Das produziert Gibson wohl in wenigen Tagen.
Heute ist der Name Collings zurecht eine feste Größe im Bereich hochwertiger Akustikgitarren. Wer jemals die Gelegenheit hatte, eine Collins anzuspielen, wird beim Lesen dieser Zeilen wohl zustimmend nicken. Mit dem gleich hohen Anspruch in Bezug auf Ergonomie, Verarbeitungsqualität und Perfektion werden bei Collings aber auch Semiakustik, Jazz- oder reine Solidbody-Modelle auf höchstem Niveau gefertigt. Neben Solidbodymodellen wie der City Limits, der 290 oder der 360 (ein schönes Exemplar befindet sich gerade ebenfalls in unserem Sortiment), wird bei Collings vor allem auf den Bau von Semiakustik- oder Archtopmodellen ein besonderes Augenmerk gelegt. Denn hier können die Erfahrungen der letzten Jahrzehnte besonders gut in die Konstruktion einfließen.
Denn obwohl die I35 Deluxe äußerlich sehr einem wohlbekannten Modell amerikanischer Produktion ähnelt, die inneren Werte unterscheiden sich dann doch in einem ganz wesentlichen Punkt. Anders als das Vorbild, welches laminierte Hölzer für Decke, Seiten und Boden verwendet, werden bei der I35 Deluxe ausschließlich massive Hölzer eingesetzt. Und das in einer Qualität, wie man sie wohl selbst auf Solidbodygitarren nur selten findet.
Der im Vergleich minimal kleinere Korpus bietet nicht nur eine optimale Bespielbarkeit auf dem Schoß, er verringert auch das Gesamtgewicht auf federleichte 3,09kg. So lässt es sich dann auch im Stehen angenehm über Stunden spielen.
Die beiden von Jason Lollar gewickelten Humbucker entpuppen sich beim ersten Ton als Volltreffer. Ähnlich dem Vergleich zwischen ES-175 und L-4 grenzt sich auch die Collings so vom Vorbild durch einen sehr durchsetzungsfähigen, kultivierten Ton mit reichlich Substanz ab. Vor allem können die Lollar-Custom-Humbucker mit dem Potential der Collings absolut mithalten. Denn schließlich ist jedes System nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Dieses lässt sich bei dieser I35 Deluxe jedoch nicht ausmachen. Alles passt perfekt zusammen und ergibt ein großartiges Gesamtbild. Ja zugegeben, beim Verfassen dieses Textes gerät der Autor etwas ins Schwärmen. Wer die Möglichkeit hat, die Collings bei uns anzuspielen, wird dies jedoch nachvollziehen können.
Die Bespielbarkeit des Mahagonihalses mit seinem etwas dickeren C-Profil ist sehr gut. Zudem werden die Bünde vor Auslieferung von Collings geplekt, was sich vor allem in einer angenehm niedrigen Saitenlage äußert.
Der Zustand ist, abgesehen von zwei Verfärbungen am Hals-/Kopfplattenübergang, die wohl von einem ungeeigneten Gitarrenhalter stammen, sehr gut und nahezu neuwertig. Die Bünde befinden sich ebenfalls in sehr gutem Zustand und weisen keine Spielspuren auf. Im Lieferumfang ist neben dem sehr hochwertigen Collings by Ameritage, der zurecht das Prädikat Luxuskoffer trägt, die Garantiekarte, die Kofferschlüssel sowie ein Inbus-Schlüssel enthalten.
Leider bereits verkauft!
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