2009 Parker P-44
Der Gitarrenbau ist ja eine extrem konservative Angelegenheit und geprägt von klassischen Designs und Materialien, deren Verwendung und Konzeption mittlerweile eine fast 100-jährige Tradition aufweisen. Sich hier zu weit vom Mainstream zu entfernen hat stets das Potential, kolossalen Schiffbruch zu erleiden. An dieser Stelle lobe ich mal die Bassisten, die Neuerungen und Innovationen gegenüber doch deutlich offener eingestellt sind.
Wer sich trotzdem vom Bekannten, Gewohnten und Erwartbaren entfernt, muss nicht nur ein schlüssiges Konzept vorweisen können. Diese neuen Ansätze müssen auch als Mehrwert wahrgenommen werden können.
Ken Parker und Larry Fishman haben 1993 diesen Schritt gewagt und mit der “Parker Fly” ein Instrument vorgestellt, dass zwar einerseits mit sämtlichen Konventionen brach, andererseits mit zahlreichen durchdachten Features und einem interessanten Materialmix durchaus für Furore sorgte.
Diese in den USA hergestellten High-End-Instrumente haben dann nur leider einen gravierenden Nachteil: der hohe Preis. Um die Parker Fly auch einer breiteren Käuferschicht zugänglich zu machen, wurde mit der P-44 eine in Korea hergestellte Version vorgestellt, die etliche der stilbildenden Parker-Gene in sich trägt. Design und Konzept sind deutlich zu erkennen und auch ein Fishman-Piezo ist ist mit an Board und sorgt für eine hohe Vielseitigkeit.
Die Bespielbarkeit ist Parker-typisch sehr gut, auch wenn wir im Rahmen einer Planung-Abrichtung dem Setup auf die Sprünge helfen mussten. Nun spiel und klingt die Parker so, wie man es von einer Parker erwarten kann. Mittel Pott lassen sich beide Humbucker tappen, hinzu kommt der entweder allein oder im Mischbetrieb hinzuschaltbare Piezo.
Diese Parker P-44 wurde 2009 in Korea hergestellt und weist einige leichte Oberflächenkratzer, Macken und Dellen auf. Die Auslieferung erfolgt im originalen Parker-Gigbag samt Tremolohebel.