1984 Guild Artist Award
Dass Guild, heute eher für den Bau ausgezeichneter Flattop-Acoustics bekannt, auf eine mehr als 60-jährige Geschichte beim Bau von Archtops zurückblicken kann, wird leider all zu oft vergessen. Kein Wunder, denn Archtops vom Schlage dieser extrem seltenen Artist Award laufen einem leider nicht all zu oft über den Weg.
1956 als Guild Johnny Smith Award vorgestellt, war die Artist Award, wie sie ab Smiths Wechsel zu Gibson ab 1961 hieß, in den letzten 60 Jahren nichts anderes als das Flaggschiff bei Guild. Hergestellt von Guilds erfahrensten Mitarbeitern, haben in den letzten 60 Jahren weniger als 1800 Exemplare das Werk verlassen. Schaut man sich die Produktionszahlen genauer an, wurden zwischen 1980 und 1990 gerade einmal 262 Exemplare hergestellt, im ganzen Jahr 1984 sogar nur 15.
Das mag unter anderem an der recht aufwendigen Herstellung, der reinen Handarbeit und den großartigen Hölzern liegen, in denen sie sich auch deutlich von der X-700 absetzt, die vergleichbar mit der ES-175 laminierte Hölzer verwendet. Denn die handgeschnitzte Ahorndecke, die massiven Ahornseiten sowie der wunderschöne, ebenfalls aus massiven Hölzern handgeschnitzte Ahornboden sind von ausgezeichneter Qualität. Nicht nur optisch, denn die Guild überzeugt vor allem durch ihren hervorragenden Klang.
Dennoch wurde bei der optischen Ausgestaltung nicht gespart und so lassen sich teils sehr aufwendige 7- bis 9-fach Bindings um Korpus, F-Löcher, Hals und Kopfplatte finden. Auch die Inlays auf Kopfplatte und Griffbrett lassen wohl keine Zweifel aufkommen, dass wir es hier nicht mit einem Massenmodell, sondern mit feinster Handwerkskunst zu tun haben.
Dies gilt auch für den fünfteiligen Ahorn-Hals, der mit zwei dünnen Walnuss-Streifen gesperrt wurde. Sein nicht zu dickes, nicht zu dünnes D-Profil dürfte den meisten Spielern entgegenkommen, ebenso die Sattelbreite von 43,2mm. Ausgestattet ist die Artist Award zudem mit einem tiefschwarzen Ebenholzgriffbrett, welches neben den Abalone-Inlays auch 20 neue Edelstahlbünde beherbergt. Die Neubundierung sowie die anschließende Plek-Abrichtung wurde vom Plekhaus Berlin durchgeführt und ist wie gewohnt erstklassig. Angenehmer Nebeneffekt ist eine perfekte Saitenlage und eine großartige Bespielbarkeit. Zudem dürften die neuen Edelstahlbünde eine Ewigkeit halten. Eine durchaus lohnenswerte Investition.
Diese Guild Artist Award stammt aus dem Jahr 1984 und wurde glücklicherweise als eine der letzten Exemplare noch mit einem originalen DeArmond 1100 Rythm Chief ausgestattet. Nicht zu unrecht ein heute noch sehr beehrter Pickups, zierte er doch zwischen den 1930er und 1960er Jahren eine Vielzahl großartiger Archtops, wie zum Beispiel D´Angelico.
Und so kann man der Award Artist durchaus einen “großen” Ton attestieren, der geprägt ist von Klarheit und Ausgewogenheit, vor allem aber durch einen fantastisch ausgeprägten Bassbereich beeindruckt.
Der Zustand dieser Guild ist hervorragend. Obwohl sie viel gespielt wurde, wurde sie entsprechend sorgsam behandelt. Lackmacken sind ebensowenig zu finden wie tiefe Kratzer oder Dellen. Der Zustand der Bünde ist aufgrund der Neubundierung natürlich makellos. Im Lieferumfang sind neben zwei unterschiedlichen Saitensätzen, der originale Sattel sowie ein Koffer von D´Angelico enthalten.
Leider bereits verkauft!
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