1977 Fender Stratocaster
Die späten 1970er gelten nicht gerade als die besten Jahre für den Amerikanischen Gitarrenbau, auch bei Fender ging die Fertigungsqualität, nachdem Fender 1965 von CBS übernommen wurde, bei gleichzeitig gesteigerten Produktionszahlen stetig bergab. Von der guten alten Pre-CBS-Zeit war nicht mehr viel vorhanden und so verließen mitunter auch Gitarren das Werk, die weder gut verarbeitet waren, noch gut klangen. Glücklicherweise gibt es aber auch aus dieser Zeit einige Exemplare, die diesen Ruf zu Unrecht tragen.
Das beim ersten Antesten auffälligste Merkmal dieser Strat ist das für diese Zeit angenehm geringe Gewicht. Gerade einmal 3,6kg bringt sie auf die Waage. Und das zu einer Zeit, in der Fender auch schon mal Gitarren mit bis zu 5,5kg Lebendgewicht produziert hat. Davon profitiert einerseits der Rücken, andererseits natürlich der Klang. Denn der ist so ganz anders, als man ihn von einer 70er Strat erwarten würde. Luftig, drahtig und dennoch ausgewogen. Leider konnten wir den Hersteller der Pickups nicht abschließend klären. Jedoch sind sie so gut, dass man nicht über einen Tausch nachzudenken braucht. Sie liefern wirklich alles, was man von einer guten Start erwarten darf.
Der Hals hat ein schönes und etwas dickeres C-D-Profil und liegt sehr gut in der Hand. Allerdings sollte man bei einer Halsbreite am Sattel von 41,2mm nicht all zu große Hände haben, sonst wird es schnell etwas eng. Dann aber spielt sich die Fender extrem angenehm und leicht.
Nach dem mit unserem Plek-System durchgeführten Fresh-Up spielt sich das Instrument mit seiner flachen Saitenlage und den etwas dickeren, nun perfekt abgerichteten Jumbo-Frets erstklassig.
Den Zustand dieser 1977 Fender Stratocaster kann man getrost als “Relic By Life” bezeichnen. In den letzten 40 Jahren wurde sie wohl viel und gerne gespielt. Auch ist diese Stratocaster in den letzten Jahrzehnten das ein oder andere Mal leicht modifiziert worden. Neben neuen Potis und einer um einen “Kill-Switch” erweiterte Schaltung, ist die Pickup-Cavity des Bridge-Pickups leicht vertiefet worden. Zwischenzeitlich waren zudem mal andere Mechaniken montiert. Die Originale sind jedoch jetzt wieder an Ort und Stelle und decken die zusätzlichen Bohrlöcher fast perfekt ab. An der Kopfplatte hatte sich von der Mechanik der tiefen E-Saite ein kleiner Spannungsriss gebildet, der jedoch repariert wurde und gänzlich unkritisch ist. Die Bünde wurden im Kontext einer Neubundierung gegen Jumbo-Frets getauscht und zeigten leichte Spielspuren. Nach dem präzisen Abrichten mit unserer Plek-Station haben die Bünde wieder Bestform.
In Summe ist diese Stratocaster ein typischer Player mit reichlich Charme und einer nun außergewöhnlich guten Bespielbarkeit.
Im Lieferumfang ist neben einem Tremolohebel neueren Datums ein sehr gut erhaltenes und originales Fender Molded Case enthalten. Hier ist nicht nur der Zustand bemerkenswert, sondern auch der Umstand, dass es mit dem extrem seltenen orangeroten Innenfutter ausgestattet ist.
Des Weiteren liegt der Stratocaster ein originales Schlagbrett bei, das bei Bedarf montiert werden kann.
Leider bereits verkauft!
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