1990 Gibson Les Paul Junior SC
Nachdem 1952 die erste Les Paul auf den Markt kam, entschied Gibson sich bereits 1954 mit der Herstellung einer günstigeren Les Paul Variante. Gedacht für Schüler oder Musiker mit schmalem Geldbeutel, war sie mit unter $100 deutlich günstiger als die Goldtop, die $225 kostete. Dabei wurde auf die Ahornecke, die Bindings und auf einen Pickups verzichtet. In dieser Form wurde sie einige Jahre hergestellt, bis sie 1958 einen zusätzliches Cutaway erhielt, welches den Zugang zu höheren Lagen erleichtern sollte und so den Weg für die spätere SG ebnete.
Konstruktiv ist die Gibson Les Paul Junior an Einfachheit wohl kaum zu überbieten. Der einteilige Hals mit Long Neck Tenon sitzt tief in einem einteiligen, recht dicken Mahagoni-Korpus, welcher ohne Ausbuchtungen oder Übergängen auskommen muss. Darauf ein DogEar-P90 und ursprünglich eine einteilige Warparound-Bridge. “Ursprünglich”, da bei diesem Modell von 1990 eine Tune-o-Matic Bridge mit Stoptail verbaut wurde, die genauere Intonationseinstellungen als die Ursprungskonstruktion zulässt. Ansonsten bleibt dieses Modell dem historischen Vorbild treu: keine Bindings, keine aufwendig gewölbte Decke, keine Schnörkel.
Was nach dem ersten Anspielen auffällt, ist das endlose Sustain. Die Gibson schwingt und schwingt und schwingt, produziert dabei einen druckvollen aber sehr kultivierten Sound, der sowohl clean als auch mit ordentlich Verzerrung nicht matscht oder mulmt. Die gut 3,6kg leichte Gitarre hat einen eher kräftigen 50s Style Neck und ist nach Abrichtung der Bünde und unserem Plek-Setup hervorragend spielbar.
Die mittlerweile fast 35 Jahre alte Gibson Les Paul Junior befindet sich insgesamt in recht gutem Zustand. Gebrauchsspuren in Form kleinerer Kratzer sind vorhanden, hier und da einige Dings und Dongs, die Potiknöpfe wurden durch neuere ersetzt. Die Auslieferung erfolgt im Gibson Case.