2017 Gibson Custom Shop Johnny A Spruce Top Ltd.
Das charakteristische Korpus-Design der ‘Johnny A’ nimmt zwar Anleihen bei der Les Paul, der SG und diverser anderer Modelle, ist aber im Prinzip eine Reminiszenz an die fast völlig in Vergessenheit geratenen Gibson ‘Barney Kessel’. Nur dass der Korpus deutlich kleiner und damit handlicher ausgefallen ist. Aber dennoch ist das Design nicht gerade altbekannt. Und wer in den letzten Jahren die diversen neuen Designs bei Gibson verfolgt hat wird wissen, dass davon die wenigsten einen nachhaltigen Erfolg hatten. Gitarristen sind nun einmal konservativ, besonders in solch heiklen Angelegenheiten wie dem Korpus-Design. Kommen dann noch ungewohnte Designelemente hinzu, ist es oft nur eine Frage der Zeit, bis das Modell wieder eingestellt wird.
Die Johnny A bildet hier jedoch eine Ausnahme. Denn obwohl neben einem neuen Korpus-Design auch etliche Elemente wie Inlays, Pickguard und auch die Form der F-Löcher keine Tradition bei Gibson haben, ist das Ergebnis mehr als nur gelungen. Mehr noch, denn die Johnny A zeigt, dass auch neue Konzepte eine Zukunft haben könntem, wenn die richtigen Faktoren und Menschen zusammentreffen. Johnny A selbst scheint zumindest nicht nur musikalisch begabt zu sein, sondern auch genau zu wissen, was funktionieren kann.
Wer sich nun etwas irritiert und kopfkratzend oder brilleputzend aufgrund des letzten Absatzes wiederfindend, hat natürlich recht. Diese Johnny A verfügt weder über das vom normalen Modell bekannte Pickguard oder die typischen Inlays. Auch die F-Löcher sind bei diesem Modell nicht vorhanden. Denn hier haben wir es nicht mit dem “normalen” Modell (was ist bei der Johnny A schon normal), sondern mit der auf 100 Exemplare limitierten Johnny A Spruce Top-Version zu tun.
Und hier ist der Mahagoni-Korpus der ‘Spruce Top’ ohne F-Löcher, aber natürlich auch weiterhin als Hollow-Body ohne Sustainblock aufgebaut. Die Decke aus Fichte ist in wunderschönem ‘Tobacco Burst’ gearbeitet und harmoniert wunderbar mit der Gold-Hardware. Die Korpus-Konstruktion erzeugt in Verbindung mit den beiden ´57 Classic Humbuckern einen großartigen, luftigen Klang mit großer Klarheit. Feedbackprobleme braucht man nicht zu befürchten, dazu ist der Korpus doch zu kompakt und stabil. Überraschenderweise und für eine Gibson doch recht ungewöhnlich, besitzt die Johnny A mit 25,5″ eine spürbar längere Mensur als üblich.
Der mit einem Palisander-Griffbrett ausgestattete Mahagonihals verfügt über ein Medium C-Halsprofil, welches zwischen dem dünneren ‘Slim Taper’ und dem etwas dickeren ‘Rounded 50s’ angesiedelt ist. Die Bespielbarkeit ist ausgezeichnet und dank niedriger Saitenlage und dem Doublecut-Design sind auch die hohen Lagen sehr bequem zu erreichen. Mit einem Gewicht von 2,8kg hängt die Gibson federleicht am Gurt und lässt sich auch im Sitzen sehr komfortabel bespielen.
Der Zustand dieser um 2017 hergestellten Johnny A ist sehr gut mit nur unbedeutenden Gebrauchsspuren. Wir liefern die Gibson im Custom Shop Case und mit dem Zertifikat sowie weiterem Case Candy aus. Die Gitarre hat einen außerordentlich prominenten und musikalisch profunden Vorbesitzer, Michael Sagmeister hat uns gestattet, diese Besonderheit in der Geschichte der Gitarre zu erwähnen.