Gibson Custom Shop ’58 Les Paul Standard Reissue True Historic
Gibsons Reissues gleichen seit den Anfängen des Custom Shops der Suche nach dem heiligen Gral. Gäbe es einen Plural, wäre dieser hier jedoch eher angebracht: Gräle vielleicht? Denn die eine typische ´57, ´58, ’59 oder ´60 Les Paul Standard dürfte nicht zu finden sein. Im Prinzip sind alle unterschiedlich. Angefangen von den Halsabmessungen, den Pickups und Deckenprofilierungen, etc… Alle Parameter waren damals extremen Fertigungsschwankungen unterworfen und so gleicht keine Gitarre der anderen. So kann es auch schon einmal passieren, dass eine ´50s Les Paul ein ausgeprägtes, deutlich breiteres und dickes V-Profil verpasst bekam. Die nächste hingegen ein Profil, was heute als Slim Taper bekannt ist.
Die Suche konzentriert sich daher auf die Quintessenz dessen, was die Les Paul eines Modelljahres ausmachte. Bei der ´57 ist das teilweise noch einfach zu beantworten. Das Goldtop-Finish, das erst 1958 durch Sunburst-Lackierungen ersetzt wurde, ziert alle Les Paul Modelle zwischen 1952 und 1957. Zumindest höchstwahrscheinlich.
Aber auch die 1958er Modelle waren durch die Bank unterschiedlich und unterschieden sich in der Deckenanmutung mitunter stark. Von stärker geflammt bis plain war alles dabei. Und so verwundert es nicht, dass Gibson diesem Umstand Rechnung trägt und diese 1958 Reissue mit einem wunderschönen Plaintop auslieferte. Besonders der perfekte Kontrast zwischen tief roter Rückseite und dem Deckenfinish in Lemon sieht einfach klasse aus.
Wie also nähert man sich einem nicht wirklich greifbarem Vorbild? Zunächst mit enormem, technischem Aufwand. Denn anstatt die vorhandenen Modellreihen durch neue Spezifikationen zu ergänzen, wie dies jahrelang Usus war, wurde im Prinzip bei Null begonnen. Dutzende Modelle wurden präzise eingescannt, vermessen und analysiert. Der verwendete Leim wurde ebenso chemisch analysiert wie die genaue Zusammensetzung von Lack und Füller. Auch alle Plastikparts wurden exakt nachgebildet. So ist es dann auch nicht verwunderlich, dass die Les Paul noch immer aussieht wie eine Les Paul, sich allerdings in zahlreichen Details von den Reissues des Modelljahres 2014 unterscheidet.
Zwar ist heutzutage das Holz von damals nicht mehr erhältlich oder aus artenschutzrechtlichen Gründen vom Markt fast gänzlich verschwunden, dem Custom Shop gelingt es dennoch durch selektierte Hölzer, den Originalen so nah wie nur irgend möglich zu kommen. Natürlich nicht nur optisch. Wichtiger und entscheidender ist natürlich der Klang. Auch hier verfolgt Gibson den Anspruch, den Originalen so nah wie nur möglich zu kommen. Und so wurde auch hier ein enormer Aufwand in die Analyse der P.A.F.-Pickups gesteckt. Dort verhält es sich nämlich keineswegs anders. Hier gleicht kein Original-Pickup dem anderen. Wicklungsanzahlen und Wicklungsmuster sind fast willkürlich. Daher wurden zahlreiche alte original-PAFs genau vermessen und in allen Werten reproduziert. Mehr Authentizität dürfte kaum möglich sein.
Mit den neuen Fertigungsmethoden, Lacken, Leimen und Hölzern ist das rein optische und haptische Ergebnis einfach nur großartig. Entscheidender ist jedoch, was am Ende herauskommt. Ob sich die Mühe gelohnt hat, weiß man schließlich erst nach dem ersten Ton. Und ja, das Ergebnis war die Mühe wert. Die Custom-Bucker sind einfach großartig. Sehr dynamisch, fein differenziert und klar, jedoch nicht ohne den nötigen Druck, der aber etwas geringer ausfällt als üblich.
Die Bespielbarkeit des dicken ´58-Halsprofils könnte dank geplekter Bünde und der daraus resultierenden niedrigen Saitenlage besser kaum sein. Hier macht sich auch das neue Rolled- Binding sehr positiv bemerkbar.
Diese Gibson stammt aus Sammlerhand und befindet sich in absolut neuwertigem Zustand. Die Bünde zeigen dementsprechend ebenfalls keinerlei Spielspuren. Im Lieferumfang ist neben dem braunen Custom Shop-Koffer das Zertifikat sowie das gesamte, umfangreiche Case-Candy enthalten.
Leider bereits verkauft!
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