1987 Charvel Model 1 Made in Japan
Hinter der heute zum Fender-Konzern gehörenden Marke ’Charvel’ steckte ursprünglich niemand anderes als Wayne Charvel, der mit seinen Gitarrendesigns und nicht zuletzt kreativen Lackierungen aus der Hard Rock Szene der 1980er wohl nicht wegzudenken ist. Die in dieser Zeit hergestellten Gitarren sind aber nur das Ergebnis eines langen Prozesses, der für Wayne Charvel wohl 1959 begann. Mit dem Kauf seiner ersten Fender Stratocaster, die er kurze Zeit darauf demontierte und neu lackierte, weckte er sein Interesse an der Reparatur, dem modifizieren und lackieren von Gitarren.
So begann Charvel zunächst für Fender Gitarren zu refinishen und eröffnete 1974 im californischen Azusa “Charvel´s Guitar Repair”. Da Fender zu dieser Zeit ausschließlich Gitarren von der “Stange” anbot, schickten sie jeden Künstler mit Sonderwünschen nach Californien. Und so betraten regelmäßig Bands wie Deep Purple, The Who, ZZ Top oder Van Halen seinen Laden. Auch wenn er 1978 seinen Shop und die Namensrechte an Grover Jackson verkaufte, übte er mit zahllosen Jobs bei Fender, Gibson, Rickenbacker oder B.C.Rich einen großen Einfluss auf den Bau und die Entwicklung von Gitarren der letzten Jahrzehnte aus.
In 2002 übernahm der Fender-Konzern letztlich die Marken Jackson und Charvel und führte das Erbe konsequent mit hochwertigen Shredder-Äxten weiter und bedient seitdem die anhaltende Nachfrage nach auffällig gestalteten und hervorragend spielbaren High-Speed-Gitarren. In den USA, in Japan und in Mexiko entstehen vielseitige Metal-Monster mit dem ganz gewissen “Etwas”.
Aus der Japanischen Fertigung stammt diese Charvel Model 1, die mit einem Jackson J90C am Steg recht puristisch ausgestattet daherkommt.
Bei diesen Äxten gehört in der Regel das unverwüstliche Floyd Rose-Tremolo dazu, selten findet man Modelle mit traditionellem Tremolosystem. Die “Model 1” unterscheidet sich aber genau in diesem Punkt von der mit einem Kahler-Trrem ausgestatteten “Model 2”.
Legendär sind auch die Ahornhälse von Charvel, die mit einem ganz speziellen, schlanken Profil ausgestattet sind und dank Compoundradius, satinierter Oberfläche und letztlich Plek-Setup “by Bigfoot-Guitars” fantastisch spielbar sind.
Der Zustand dieser um 1987 in Japan gebauten Gitarre ist getrost als ‘vorzüglich’ zu bezeichnen, nur vereinzelt hier und da gibt es Gebrauchsspuren in Gestalt kleiner Dellen und Macken, die angesichts des Alters von 35 Jahren aber sicher verschmerzter sind. Die Auslieferung dieses “Shredders-Dream” erfolgt in einem zweckmäßigen Koffer, der Tremolohebel ist leider nicht mehr vorhanden.