1988 Gibson U2

Gegen Ende der 1970er Jahre erschien ein neuer Gitarrentyp auf den Bühnen dieser Welt: die Superstrat. Diese gepimpten Strats waren plötzlich überall und so dauerte es nicht lange, bis eine Vielzahl von Herstellern entsprechende Modelle im Programm hatten. Normale Gitarrenmodelle schienen plötzlich nicht mehr gefragt zu sein. Gibson litt natürlich unter der veränderten Situation. Denn eine “Strat” hatte Gibson verständlicherweise nicht im Programm.

Als Gibson dann 1987 mit der US-Serie doch versuchte, in den Markt einzusteigen, war es eigentlich schon zu spät. Erhältlich in drei Versionen mit unterschiedlichen Pickup- und Temolosystemen, entwickelte sich die Serie seinerzeit zu einem Flop. Die später um 1991 vorgestellte M-III änderte daran auch nichts mehr und floppte ebenfalls. Dabei waren und sind diese Gitarren durchaus interessant und mehr als nur eine Anekdote in der Gibson-Historie. 
 
Ausgestattet mit einem Gibson HB-L-Humbucker im Steg, welcher sich über den Push-Push-Volume-Potiknobs Splitten lässt, sind zwei OBL 450 Singlecoils verbaut. Schaltbar über drei On-Off-Schalter sind so insgesamt 11 Pickupkombinationen möglich. Nach Strat klingt es aufgrund der Konstruktion und der Verwendung von Basswood, Maple und Ebony zwar nicht ganz, die Tendenz ist aber unüberhörbar.
 
Natürlich darf auf einer Superstrat ein Tremolo nicht fehlen. Diese US ist mit einem Steinberger-KB-Trem ausgestattet, welches eine gravierende Schwachstelle aufweist. Die Lagerbolzen sind dem Druck nicht gewachsen und geben alle samt irgendwann nach und biegen sich nach vorn.
Diesem Umstand kann man nur mit einer Reparatur und dem Austausch der Bolzen begegnen, was hier bereits geschehen ist. Bei der Überarbeitung wurden Edelstahl-Bolzen verwendet, die definitiv nie wieder Probleme bereiten. 

Die Bespielbarkeit des AhornHalses ist dank Double-Cutaway über das ganze Griffbrett hervorragend. Das Halsprofil entspricht wohl am ehesten dem bekannten 60s-Profile, welches man zum Beispiel auch von der Les Paul kennt.

Der Zustand ist nach über 30 Jahren bemerkenswert gut. Einige kleine Dellen sowie die typischen Nitrolack-Risse sind vorhanden, gröbere Gebrauchsspuren sind jedoch nicht vorhanden. Auch die Bünde befinden sich in einem sehr guten Zustand ohne größere Spielspuren. Im weiteren Lieferumfang sind neben dem Gibson-Koffer einige Papiere sowie zwei Tremolohebel enthalten.